Taubenabwehr für das Zwingli-Denkmal

Die Fachstelle Kunst & Bau des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich, gegründet im Jahr 2001, ist für die Erhaltung und Pflege des Kulturerbes der Stadt Zürich verantwortlich. Mit einem Bestand von rund 1300 Kunst- und Bauwerken trägt die Fachstelle massgeblich zur Bewahrung der kulturellen Identität der Stadt bei.

Insbesondere Denkmäler sind naturgemäss einer erhöhten Beanspruchung durch Umwelteinflüsse ausgesetzt. Die fachgerechte Instandhaltung gehört zu den zentralen Aufgaben der Fachstelle, die von der Entfernung von Graffitis bis hin zur vollständigen Restaurierung reicht.

Denkmalpflege und Taubenabwehr: Nachhaltige Lösungen für Baudenkmäler

Der nachhaltige Schutz der Bausubstanz von Denkmälern erfordert oftmals gezielte Massnahmen zum Schutz vor Vögeln, insbesondere Tauben, und ihrem korrosiven und Krankheiten übertragenden Kot. Die städtische Fachstelle arbeitet hierfür mit spezialisierten Partnern wie Anticimex zusammen, um durch massgeschneiderte Lösungen die langfristige Erhaltung dieser wertvollen und Identität stiftenden Kunstwerke zu bewahren.

Unser langjähriger Mitarbeiter Lutz Kusche hat sich dem von Tauben befallenen Zwingli-Denkmal angenommen. Lutz ist seit 2016 als Spezialist für Vogelabwehr und Gebäudeschutz in der ganzen Schweiz für Anticimex tätig.

Anticimex entwickelt individuelle Konzepte zur Vogelabwehr und installiert dazu die Vogelabwehrsysteme, die Vögel daran hindern, sich niederzulassen oder einzunisten.

Die Lösungen unserer Spezialisten rund um Vogelabwehr und Gebäudeschutz sind stets massgeschneidert und grenzen deshalb mit steigenden Anforderungen oftmals an Kunsthandwerk. Abwehrsysteme müssen sich harmonisch in die Bauart und Architektur eines Objekts einfügen, ohne sein Erscheinungsbild zu beeinträchtigen - gerade bei Denkmälern.

Das Zwingli-Denkmal und seine Bedeutung

Das Zwingli-Denkmal in Zürich ist eine der bedeutendsten Gedenkstätten der Stadt und ehrt Huldrych Zwingli, den führenden Reformator der Schweiz. Die imposante Statue zeigt Zwingli mit Schwert und Bibel in der Hand – beides Symbole seines unerschütterlichen Glaubens und seines Einsatzes für die Propagierung der reformatorischen Werte.

Das Denkmal steht heute nicht nur als Erinnerung an Zwinglis Wirken, sondern auch als Symbol für Freiheit, Unabhängigkeit und den Mut zur Veränderung. Vor diesem Hintergrund ist der langfristige Erhalt des Denkmals von grosser Bedeutung – sowohl aus kultureller als auch aus denkmalpflegerischer Sicht.

Ein ausgewachsener Taubenbefall

Bei einer detaillierten Inspektion vor Ort hat unser Taubenabwehr-Experte Lutz schon von Weitem den stark von Vogelkot verdreckten Marmor-Sockel des Zwingli-Denkmals festgestellt. Die bisherige Taubenabwehr hatte ihre Wirkung ganz offensichtlich verloren.

Bei näherer Untersuchung stellte Lutz eine Öffnung zwischen Sockel und Statue fest, die den Vögeln Zugang zum Hohlraum des Denkmals bot. Vogelkot und Nistmaterial hatten sich hier in Unmengen angesammelt. Es war sofort klar, dass Tauben sich seit geraumer Zeit beim und im Zwingli-Denkmal aufhalten.

Historische Denkmäler wie das Zwingli-Denkmal in Zürich sind aufgrund ihrer exponierten Lage und Gestaltung besonders anfällig für Taubenbefall. Generell bieten in städtischen Gebieten Baudenkmälern ideale Nist- und Aufenthaltsplätze für Tauben.

Die Folge sind erhebliche Verschmutzungen durch Taubenkot, der nicht nur das Erscheinungsbild der Denkmäler beeinträchtigt, sondern auch langfristige Schäden an ihrer Bausubstanz verursacht. Taubenkot enthält Säuren, die beispielsweise beim Zwingli-Denkmal in die poröse Struktur des Marmor-Sockels eindringen können und zu chemischen Reaktionen führen, die den Stein langfristig zersetzen. Ohne Gegenmassnahmen könnte dies zu irreparablen Schäden am Denkmal führen.

Neben der Gefahr für die Bausubstanz stellt der Taubenbefall auch eine hygienische Herausforderung dar. Der Kot ist ein Nährboden für Krankheitserreger und Parasiten und gefährdet nicht alleine das Denkmal, sondern auch seine Besucher. In solchen Fällen ist ein wiederkehrender hoher Reinigungsaufwand meistens eine Notlösung, die langfristig mit beträchtlichem Kostenaufwand verbunden ist und selbst Schäden am Baudenkmal verursachen kann.

Die Taubenabwehr von Anticimex für das Zwingli-Denkmal

Um das Zwingli-Denkmal nachhaltig vor den lästigen Tauben zu schützen, entwickelte unser Mitarbeiter Lutz in enger Abstimmung mit der Fachstelle Kunst und Bau ein massgeschneidertes Taubenabwehrkonzept, das die historische Integrität des Denkmals wahrt.

Ziel war es, eine optisch unauffällige und zugleich hochwirksame Lösung anzuwenden, die unter Einhaltung der denkmalpflegerischen Vorgaben den Schutz des Denkmals vor dem schädlichen Taubenbefall nachhaltig erfüllt. Besonderes Augenmerk lag auf der Materialverträglichkeit und ästhetischen Unauffälligkeit der Vogelabwehr.

Das Konzept sah als Erstes vor, den Tauben den Zugang zum Hohlraum des Denkmals zu versperren und so das erneute Einnisten der Vögel zu verhindern. Die Installation eines hochwertigen Spanndrahtsystems an der Plinthe verhindert zudem, dass Tauben sich auf dem Sockel des Denkmals aufhalten und mit ihrem Kot verdrecken können.

Wirksamkeit und Ästhetik massgeschneiderter Vogelabwehr

Die Installation der Vogelabwehrsysteme wurde von unserem Spezialisten Lutz Kusche an mehreren Tagen unter Einsatz einer Selbstfahrer-Hebebühne unter Einhaltung der SUVA-Vorgaben für Arbeitsschutz und Sicherheit durchgeführt.

Zu Beginn hat Lutz eine präzise Inspektion der betroffenen Bereiche vorgenommen und diese ausgemessen, um die Abwehrsysteme optimal für die Installation vorzubereiten. Zudem hat er den Marmor-Sockel des Denkmals behutsam von Taubenkot und Nistmaterial gereinigt, um seine ursprüngliche Ästhetik wiederherzustellen und eine solide Grundlage für die Montage des Vogelabwehrsystems zu schaffen.

Anschliessend hat er den Zugang zum Hohlraum des Denkmals mit einem unauffälligen Schutzgitter versperrt, das farblich an die verwitterte Bronze-Statue angepasst wurde, sodass die visuelle Wirkung des Denkmals unberührt blieb.

Für die Taubenabwehr wurde ein hochwertiges, rostfreies Edelstahl-Spanndrahtsystem installiert. Die filigranen Spanndrähte mit nur 0,5 mm Stärke bieten Tauben keine Sitzgelegenheit und wurden an speziell geklebten Konsolen befestigt, um Bohrlöcher am Marmorsockel des

Denkmals zu vermeiden. Auch die Konsolen und Spanndrähte wurden sorgfältig eingefärbt, um sich unauffällig in das Erscheinungsbild des Zwingli-Denkmals einzufügen und dessen historischen Charakter zu bewahren.

Sichtbare Wirkung, unsichtbare Abwehr

Bereits wenige Tage nach der Absicherung des Hohlraums war der Erfolg dieser ersten Vogelabwehrmassnahme deutlich sichtbar: Der Taubenbefall wurde deutlich reduziert, und der Marmor-Sockel des Denkmals blieb weitestgehend frei von Verschmutzungen.

Nach der Installation des Spanndrahtes erkannten die Tauben schnell, dass weder das Einnisten im Hohlraum der Statue noch das Landen auf deren Sockel mehr möglich war. Mit dieser präzisen und ästhetisch durchdachten Umsetzung konnte ein nachhaltiger Schutz des Zwingli-Denkmals für die Zukunft gewährleistet werden, ohne dabei seine architektonische und historische Substanz zu beeinträchtigen.

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