Brotkäfer bekämpfen im Vorrat.
Nahrung.
Ein grosses Spektrum pflanzlicher und tierischer Produkte, z.B. Backwaren, Teigwaren, Drogen, Gewürze, Schokoladenerzeugnisse, Trockenfisch, Tiernahrung u.v.m.
Schaden.
Frass der Larven, Beeinträchtigung des Aussehens der befallenen Produkte durch Frasshöhlen und Ausschlupflöcher. Schäden in Herbarien und Tiersammlungen. Zerstörung von Verpackungen u. a. Materialien.
Aussehen.
Ei:oval, opalisierend (0,4 mm x 0,25 mm), Form nicht konstant, milchig-weiss.
Larve: Eilarve 0,4 mm, erwachsene Larve 5 mm. L1 lang und flach mit Nachschiebern, ab L2 engerlingsartig gekrümmt, Beine verkürzt, ohne Nachschieber.
Imago: 2 - 4 mm lang, rötlichbraun mit feiner Behaarung, von ovaler Gestalt; Kopf unter dem gleichmässig gewölbten Halsschild verborgen; Flügeldecken mit feinen Punktstreifen; die drei letzten Fühlerglieder besonders lang.
Entwicklung.
Die Entwicklungsdauer des Brotkäfers ist sehr unterschiedlich und hängt - gleiche Temperatur vorausgesetzt - entscheidend von der Art der Nahrung ab. Es können zwischen 3 und 8 Larvenstadien auftreten.
Einige Beispiele für die Gesamtentwicklung sind hier genannt:
17 °C 79 - 231 Tage
20 °C 90 - 219 Tage
25 °C 47 - 62 Tage
30 °C 38 - 110 Tage
32 °C 47 - 103 Tage
Die Lebensdauer der Käfer kann 1 bis 2 Monate betragen.
Der Brotkäfer kommt hauptsächlich in den Räumen vor, wo entsprechende Lebensmittel aufbewahrt werden: In Haushalten, Apotheken und Vorratslager von Lebenmittelproduzierenden Betrieben, oder wo getrocknetes Pflanzenmaterial gelagert wird. Im Freien findet man den Brotkäfer vorwiegend in Vogelnestern.
Biologie und Verhalten.
Die Kopulation findet bald nach dem Schlüpfen statt. Bei der Eiablage, die ein paar Tage später beginnt, werden etwa 100 Eier einzeln oder in Gruppen abgelegt, oft in Spalten oder Vertiefungen. Die ausschlüpfenden Eilarven sind sehr beweglich und bohren sich in die Nahrung ein. Hier leben die Larven während der gesamten Entwicklung in einer Frasshöhle, die ständig vergrössert wird und innen mit einem Kokon aus Sekret, Nahrungsteilen und Kot ausgekleidet ist. In losen Substraten haben die Höhlungen oft einen Kontakt mit der Wandung als Widerlager.
Die Verpuppung findet auch in dieser Höhle statt. Der ausschlüpfende Käfer bleibt noch ein paar Tage (bis maximal 2 Wochen) in der Höhle und beisst sich dann nach aussen durch. Er nimmt keine Nahrung zu sich. Der Käfer ist ein guter Flieger und kann so seine Substrate für die Eiablage aufsuchen.
Ökologie.
Temperatur: Da der Brotkäfer in Europa auch im Freien vorkommt und hier überwintern kann, muss er gegenüber tiefen Temperaturen (auch Frost) tolerant sein. Werte um 0 °C können einzelne Stadien für Tage oder Wochen aushalten. Hohe Temperaturen (um 30 °C) werden nur dann ausgehalten, wenn auch die Feuchtigkeit hoch ist (über 60 % r. F.). Der Entwicklungsnullpunkt liegt bei 15 bis 17 °C.
Feuchtigkeit:Eine Entwicklung ist ab 30 % r. F. möglich, höhere Werte beschleunigen aber die Entwicklung und reduzieren die Mortalität.
Licht: Die Imagines verhalten sich nur unmittelbar nach dem Schlüpfen positiv phototaktisch, nach der Kopulation suchen sie dann zur Eiablage dunkle Orte auf.